Exkurs: Japanische Badekultur
Einfach mal entspannen, sich ein Schaumbad einlassen und die Welt um sich herum vergessen. Wir baden in Europa in erster Linie um uns zu reinigen oder um uns kleine Wellness-Oasen im Alltag zu schaffen. In anderen Teilen der Welt ist das Baden fest in der Kultur verankert und wird traditionell zelebriert. So zum Beispiel verhält es sich in Japan, das über die Jahrhunderte eine interessante Badekultur entwickelt hat.
Japan: Tradition trifft Moderne
Japan ist eine Insel, die im Pazifik liegt und deren Hauptstadt Tokio als Trendmetropole bekannt ist. Sie ist bunt, quirlig und extravagant: Überall leuchten Reklametafeln, viele Looks sind ausgefallen und durch schrille Farben gekennzeichnet. Gleichzeitig sind Japaner sehr traditionsbewusst. Ihr tägliches Leben besteht aus vielen kleinen Ritualen und dem Einhalten der Etikette.
Die Tradition des heißen Wassers
Beim Baderitual in Japan sollen sowohl Körper als auch Seele gleichermaßen „gereinigt“ werden. Es wird als Tradition entsprechend zelebriert. Vor dem Betreten der Badewanne ist eine gründliche Reinigung des Körpers Voraussetzung, um das Badewasser, das in der Regel von mehreren Personen genutzt wird, sauber zu halten. Reinheit ist ein wichtiger und fest verankerter Teil der japanischen Kultur. Sich erst in der Badewanne zu waschen wäre ein „no go“.
Kennzeichnend ist das sehr warme Badewasser der Japaner, sowohl im Winter als auch im Sommer. Die Wassertemperaturen übersteigen die 40°C-Marke und in einigen Becken hält es selbst der geübte Japaner nur wenige Minuten aus. Die Hitze wird als besonders wohltuend für den Körper empfunden und kann hartnäckige Verspannungen lösen. Vergleichbar ist dieser Aspekt in etwa mit dem Saunieren in Nordeuropa. Das vorgelagerte Reinigen unter der Dusche oder mit Hilfe einer Schüssel hat mitunter den Zweck, sich an die warmen Wassertemperaturen zu gewöhnen.
Das japanische Baderitual basiert auf den vier Grundsätzen: wa-kei-sei-jaku: Harmonie, Ehrfurcht, Reinheit und Stille.
Unzählige Bademöglichkeiten
Das private Baden in den eigenen vier Wänden wird „Ofuro“ genannt. Meist baden die Familienmitglieder gemeinsam oder nutzen zumindest das gleiche Badewasser, das oft mehrere Tage in der Wanne bleibt und über einen Badewannendeckel warm gehalten wird.
Das öffentliche Bad bezeichnet man allgemein als „Sentō“, wobei das Thermalbad die eigene Bezeichnung „ Onsen“ trägt. Japan liegt in einer vulkanisch aktiven Region, sodass man viele heiße Quellen für das Baderitual nutzen kann. Eine Vielzahl der öffentlichen Bäder ist idyllisch in die Natur eingebettet. Der Japaner ist ein Ästhet und liebt natürliche Materialien und ein ansprechendes Ambiente. Badebekleidung ist in den wenigsten Einrichtungen gestattet, weil dadurch eine Verunreinigung des Wassers stattfinden könnte.
Japan-Feeling für Zuhause
Wir Europäer sind derartig heiße Bäder nicht gewohnt und sollten die Wassertemperatur nicht ganz so hoch wählen, um uns nicht zu verbrennen oder den Kreislauf zu stark zu belasten. Das mehrmalige Verwenden von Badewasser würde unseren Wasserkosten und dem Wasserverbrauch sicherlich gut tun, allerdings wäre ein Deckel zum Halten der Wassertemperatur notwendig und ein vorgelagertes Reinigungsritual.
In Japan legt man großen Wert auf natürliche Inhaltsstoffe. Beliebt sind milchige Bäder und Bestandteile wie Grüner Tee, Matcha-Tee, Reiskeimöl bzw. Reismehl und -protein, Bambus, Lotus oder Ginkgo. Die Kirschblüte ist in Japan das Symbol des Frühlings und wird mit dem traditionellen Hanami zelebriert. In dieser Zeit trifft man sich mit Freunden und Familie zum Picknick in den Parks, um die Schönheit der Natur zu genießen. Nicht umsonst heißt Hanami übersetzt: „Blüten betrachten“. Die Kirschblüte gilt als Symbol für Schönheit und Vergänglichkeit in der japanischen Kultur.
Unsere Pflegeprodukte mit dem Duft der Sakura Kirschblüte schenken euch also ebenfalls ein Stück Japan in den eigenen vier Wänden.